Mit der Pressekonferenz des Landes Sachsen-Anhalt vom Dienstag wurde die Bevölkerung aufgrund steigender Fallzahlen auf verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus eingeschworen – eine entsprechende Verordnung wurde gestern veröffentlicht und gilt quasi seit heute. Diese beinhaltet, dass wir als Club zwar weiterhin die 3G-Regel anwenden könnten, dann jedoch alle Anwesenden verpflichtet wären, sowohl einen Mindestabstand einzuhalten, als auch eine medizinische oder FFP2-Maske zu tragen. Es ist sicherlich unstrittig, dass ein Clubbetrieb unter diesen Bedingungen nicht mal in der Theorie funktioniert. Wir sind daher ab sofort gezwungen die 2G-Option zu wählen. Option. Wählen. Selbstverständlich freiwillig. Ist klar.

Seit Mai bot man uns eine Öffnungsperspektive, und seit Mai sind wir unter horrendem Aufwand vor und hinter den Kulissen unser Verpflichtung in einem für Außenstehende kaum nachvollziehbarem Maße nachgekommen. Die Einlasskontrollen bei uns im Club sind strenger und koordinierter als jene des Flughafens BER. Wer Details dazu wissen möchte, kann uns gerne anschreiben. Erschreckend – und wir wundern uns über aktuelle Zahlen. Was wir damit sagen wollen: Seit Mai kreuzte nach unserem Kenntnisstand nicht eine Infektionskette unseren Club, nicht ein Mal war es vonnöten eine Anwesenheitsliste heraus zu geben. Und soweit wir das mitbekommen haben, betraf es auch keinen anderen der hiesigen Clubs. Trotzdem zwingt man uns Menschen auszuschließen, die aus den unterschiedlichsten Gründen – mal nachvollziehbar, mal zum Kopfschütteln – zum dritten G gehören. Ziemlich uncool.

Angesichts der neuen Verordnung blieben ganze drei Optionen:

a) Schließen.
b) 3G – Abstands- und Maskenpflicht für alle.
c) 2G – Keine Abstands- und Maskenpflicht.

Es gab und gibt keine Möglichkeit a, b und c irgendwie zu mixen, nicht bei uns, nicht bei anderen. Daher sind wir rational in die Entscheidungsfindung gegangen: Zuletzt waren zwischen 90 und 95% unserer Gäste entweder geimpft oder genesen, und dürften damit unter Anwendung der 2G-Regel den Club ohne Abstands- und Maskenpflicht betreten. Ganz abgesehen davon, dass b) nicht praktikabel und a) völlig undenkbar ist, wäre c) obendrein die Option, die der deutlichen Mehrheit das Angebot auf kulturelles Leben ermöglicht. Heißt, dass ab dem kommenden Wochenende zwangsläufig nur noch vollständig geimpfte und/oder genesene Personen den Club betreten dürfen.

Auf sämtlichen Social Media Profilen diverser Clubs mit 2G Regel gibt es massive Anfeindungen – als wenn diese oder wir etwas dafür könnten. Clubs sind nicht die, die die Verordnungen und Gesetze erlassen. Clubs sind auch nicht die, die das Virus in die Welt gesetzt haben. Und Clubs sind auch nicht die, die mit der einen oder anderen Entscheidung daneben lagen, oder uns mit unlauteren Deals die Taschen füllten. Clubs sind die, die inmitten einer Pandemie alles dafür tun, um kulturelles Entertainment – soweit es eben möglich ist – am Leben erhalten. Clubs müssen nun die in die Verordnung gepressten Ziele und Wünsche der Politik an der Tür “vollstrecken”. Macht ihnen und uns das Leben nicht unnötig schwer. Irgendwann ist auch dieser Spuk vorbei. We love you.